Sonderforschungsbereich 1368: Sauerstofffreie Produktion News und Veranstaltungen
Neu entwickeltes Verfahren zum Proben-Transport zwischen Laboren und Messstellen

Neu entwickeltes Verfahren zum Proben-Transport zwischen Laboren und Messstellen

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Eine besondere Herausforderung für den Sonderforschungsbereich ist der Transport empfindlicher Proben zwischen den verschiedenen Standorten in Hannover und Clausthal. Im Teilprojekt S01 „Zentrale Analytik“ wurde dazu ein Verfahren entwickelt und validiert, mit welchem die Proben unter sauerstofffreien Bedingungen nach Clausthal transportiert und in die relevanten Messgeräte der Oberflächenanalytik transferieren werden können. Für den Langstreckentransport werden sauerstofffreie Transportbehälter verwendet. Bei den Behältern handelt es sich um modifizierte Vakuum-Blindflansche mit einer Viton-Dichtung zur Abschirmung von der Luftatmosphäre und einem Spannring zur Fixierung und Verschließen des Behälters. Die Blindflansche sind zudem ausgefräst, um zusätzliches Volumen für eine Silan-dotierte Atmosphäre im Inneren zu schaffen, die als Sauerstoff-Fänger dient.

Zum Probenhandling wurde darüber hinaus eine Handschuhbox aufgebaut, die als sauerstofffreier Präparationsort und Übergabepunkt von Messproben für die Transfersysteme der oberflächenanalytischen Messgeräte dient. Die sauerstofffreie Atmosphäre innerhalb der Handschuhbox wird mit einem von Teilprojekt S01 speziell für alle Teilprojekte des Sonderforschungsbereichs modifizierten Sauerstoffsensor in Echtzeit überwacht. Mithilfe von Silan-dotierten Atmosphären und des Sauerstoffsensors, bei dem es sich im Wesentlichen um eine Nernst-Sonde handelt, konnten Atmosphären mit Sauerstoffkonzentrationen von weniger als 5*10-16ppm erzeugt und gemessen werden.

Weiterführend ist geplant, die Sauerstofffreiheit der Prozesskammern aller Teilprojekte innerhalb des SFBs zu verifizieren. Hierfür werden sauerstoffaffine Kontrollproben aus Titan und Eisen hergestellt, die in den Prozesskammern mit den Proben verweilen und im Anschluss anhand der oberflächensensitiven Röntgenphotoelektronenspektroskopie bezüglich ihrer Oxidfreiheit analysiert werden.

Weitergehende Informationen sind im Tagungsband des Clausthaler Symposiums für Materialtechnik, das vom Clausthaler Zentrum für Materialtechnik im Februar 2021 veranstaltet wurde, zu finden.